Tschechien: Kardinal, "Seligsprechung nicht antiökumenisch"
Der Präfekt der Heiligsprechungskongregation hat die gestrige Seligsprechung in Prag
als positives Signal für die Ökumene gewürdigt. Die Märtyrer, die konfessionellen
Unruhen im 16. Jahrhundert zum Opfer gefallen waren, zeigten, dass man das Böse mit
dem Guten besiegen könne. Sie hätten keinen Hass gehegt, sondern hätten gebetet und
das Gute gewirkt, so Kardinal Angelo Amato im Interview mit Radio Vatikan. Er hoffe,
dass ihr Lebenszeugnis und die nun erfolgte Seligsprechung den Frieden und die Brüderlichkeit
stärke. Die 14 Franziskaner, zum großen Teil Ausländer, waren am 15. Februar 1611
von einer wütenden Menschenmenge in ihrem Prager Konvent ermordet worden. Motiv
der Angreifer sei Hass gegen die katholische Kirche und gegen das katholische Königshaus
der Habsburger gewesen, so Amato. Die Ordensleute seien sich der Bedrohung durch den
Hass vor allem evangelischer Sekten bewusst gewesen. Trotz der ständigen Gefahr seien
die Franziskaner zeitgenössischen Quellen zufolge bewusst als „Zeugen des Glaubens“
vor Ort geblieben.