2012-10-12 15:07:29

Synoden-Telegramm: Berufung, Begleitung und Dialog


Die sechste Generalkongregation der Synode, wie die Plenarsitzungen heißen, fand am Donnerstag Nachmittag statt. Der Generalprior der Augustiner, Pater Robert Francis Prevost OSA, begann die Statements mit einem Plädoyer für ein Lernen der Kirche in Sachen Kommunikation, auch und besonders mit den nichtkirchlichen Medien. Massenmedien würden heute auch die religiöse Wahrnehmung prägen, davon dürfe sich eine verkündende Kirche nicht fernhalten.

Kardinal Joachim Meisner von Köln beklagte, dass die wenigsten Christen wüssten, was sie mit ihrem Wissen über ihren Glauben anfangen sollten, die Verbindung zum eigenen Leben sei gerissen. Es brauche geistliche Weggenossenschaft, um über den gemeinsamen Glauben sprechen zu können und diese Verbindungen wieder sichtbar werden zu lassen.

Inhaltlich direkt daran anschließend sprach Bischof Yves Le Saux aus Le Mans über den missionarischen Auftrag, den jeder Getaufte empfangen habe. In einer nach-volkskirchlichen Zeit müssten Christen wieder neu befähigt werden, diesen Auftrag zu akzeptieren und auszuüben.

Der italienische Bischof und Theologe Bruno Forte betonte die Bedeutung der Pfarreien gegenüber den häufig gelobten geistlichen Bewegungen und kleinen Gemeinschaften: Es sei die Pfarrei, die immer noch der primäre Ort des kirchlichen Lebens und damit der Verkündigung sei. Außerdem sprach er indirekt die wiederverheirateten Geschiedenen an; hier müsse die Kirche ihre Praxis überdenken, er bezog sich vor allem auf die Dauer von Ehenichtigkeitsverfahren.

An diesem Freitag Morgen kamen weitere 22 Synodenväter zu Wort, in der Reihenfolge der Eingänge ihrer Beiträge. Darunter war Kardinal Gianfranco Ravasi, der Leiter des päpstlichen Kulturrates. Er mahnte einen „Dialog ohne Arroganz“ mit den verschiedenen Kulturen an: der Jugendkultur, der Wissenschaft und der Kunst.

Der Generalobere der Salesianer, Pascual Chávez Villanueva SDB, sprach über die Förderung der Kultur der Berufungen aller Christinnen und Christen. Die Pastoral müsse darauf ausgerichtet sein, geistliche Begleitung aller Getauften hin zu einer guten Lebenswahl und zu guten Entscheidungen zu werden. Bischof Jorge Eduardo Lozano aus Argentinien betonte die Wichtigkeit der Option für die Armen: Für Christus seien sie Mitte seiner Verkündigung gewesen, und auch die Kirche müsse sich in ihrer Evangelisierung für die Gerechtigkeit und den Wandel der Strukturen der Sünde einsetzen.

Bischof Brian Josepf Dunn war der erste Synodale, der die Evangelisierung nach den Skandalen um die Missbrauchfälle in der Kirche ansprach. Er betonte, wie die richtige Einstellung den Opfern und der Öffentlichkeit gegenüber die Verkündigung der Kirche prägten.

Wie auch am Donnerstag Nachmittag war Papst Benedikt XVI. bei den Sitzungen der Vollversammlung vom Freitag nicht anwesend.

(rv 12.10.2012 ord)







All the contents on this site are copyrighted ©.