2012-10-10 15:49:27

Synode: Auch selbstkritische Töne


Laut Berichten der katholischen Agenturen cns und apic waren am Dienstagmorgen auf der Synode auch stark selbstkritische Töne zum Auftreten von Bischöfen und Priestern zu vernehmen. Die Agenturen stützen sich bei ihren Berichten auf das offizielle englischsprachige Pressebriefing von Pater Thomas Rosica zur Arbeit der Synode.

Kardinal Christoph Schönborn habe demnach „Ängstlichkeit“ der Kirche gegenüber feindselig eingestellten Personen konstatiert, Kardinal Zenon Grocholewski Mangel an Demut sowie „Eingebildetheit“ und der salvatorianische Bischof Jose Rauda Gutierrez das Fehlen von Freude und Hoffnung. Der philippinische Erzbischof Socrates Villegas schließlich habe sich gegen einen Lebensstil „mit gut gefülltem Bauch“ gewandt. Dieser sei unsolidarisch mit den Armen und mache unglaubwürdig. Villegas habe dafür großen Applaus erhalten, betonte Rosica.

Kardinal Grocholewski, der die römische Bildungskongregation leitet, habe sich kritisch mit der Entwicklung der kirchlichen Schulen und Universitäten auseinandergesetzt. Es gebe zwar davon mehr als je zuvor, aber gleichzeitig sei auch deren Wachstum von einer Krise des Glaubens begleitet. Auch für Priester gelte, dass „viele Jahre akademischer Studien mit brillanten Abschlüssen niemanden zu Jesus Christus führen“, wenn der Lehrende nicht selbst „ein zutiefst Überzeugter“ sei.

Der Präfekt der Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, rief die Bischöfe zur Einheit untereinander und mit dem Papst auf. Für eine Neuevangelisierung sei eine Überwindung „gewisser innerkirchlicher Debatten“ erforderlich, die „immer dieselben Themen“ vorlegten. Vielmehr müsste der christliche Glaube in seiner Gesamtheit und Neuheit wieder Thema werden, so Müller. Darin fänden die Bischöfe die Kraft der Gemeinschaft, die nie zum Deckmantel für eine missverstandene Autonomie werden dürfe.

Für weniger Bürokratie in der Kirche sprach sich Kurienerzbischof Rino Fisichella vor den Synoden-Teilnehmern aus. Der Erzbischof von San Antonio in den USA, Gustavo Garcia-Siller, forderte eine „Weihe der Welt an den Heiligen Geist“, die zu einer Neubelebung des Glaubens der Kirche führen könnte.

(kap/cns/apic 10.10.2012 pr)








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