Der Münchner Moraltheologe Johannes Gründel sieht die Gefahr, dass die katholische
Kirche zu sehr „Nebenschauplätze in den Vordergrund rückt“. Es gebe wichtigere Fragen
als etwa die der Empfängnisregelung, sagte Gründel am Montag in einem Interview mit
der Katholischen Nachrichten-Agentur. Entscheidend für das Leben eines jeden Christen
und seine Moral sei, ob es „über diese Welt hinaus noch etwas gibt wie eine Begleitung
unseres Tuns von Gott her“. Das Besondere des christlichen Glaubens sei, immer wieder
neu anfangen zu können, „auch wenn etwas gescheitert ist“. Das Leben sei nicht umsonst,
„es gibt ein letztes Glücken“.