D: Bayerns Regierung will Lage in Flüchtlingslagern prüfen
Bayerns Bischöfe haben
die Lage in bayerischen Flüchtlingslagern kritisiert. Die Staatsregierung in München
will nun mögliche Missstände in Flüchtlingslagern prüfen. Man habe versprochen, entsprechender
Kritik von Bischöfen nachzugehen, sagte Ministerpräsident Horst Seehofer nach einem
Gespräch mit Bayerns Bischöfen. Wenn etwa Bischöfe die Zustände der sanitären Einrichtungen
oder das Leben hinter Stacheldraht monierten, sei es „selbstverständlich“, dass sich
die Regierung damit auseinandersetze. Konkret ging es offenbar um die Lager im mittelfränkischen
Zirndorf und im unterfränkischen Würzburg.
Eindrücke geschildert Der
Vorsitzende der Freisinger Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, gab an, die
zuständigen Bischöfe hätten der Staatsregierung ihre Eindrücke geschildert, die sie
von den Flüchtlingslagern gewonnen haben. Gleichzeitig habe die Konferenz dem Kabinett
ihre grundsätzliche Kritik, etwa an der Dauer der Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften,
vorgetragen. Das Gespräch sei offen und informativ gewesen, die Schilderungen der
Bischöfe seien „aufmerksam aufgenommen worden“.
Humanität als Orientierung Seehofer
betonte, dass das Handeln der Staatsregierung sich an der Humanität orientiere. Gleichzeitig
gelte es, einen Missbrauch des Asylrechtes im Interesse der berechtigten Asylbewerber
zu unterbinden. So müsse etwa das Verfahren für Ankommende aus Serbien beschleunigt
werden. Hier sei man in Kontakt mit dem Bundesinnenministerium.
Marx und Seehofer
äußerten sich am Donnerstagabend nach einem turnusmäßigen Treffen der Freisinger Bischofskonferenz
mit dem bayerischen Kabinett im Erzbischöflichen Palais in München.