2012-10-04 14:48:38

Österreich: Warnung vor PID


Der Theologe und Mediziner Walter Schaupp hat nach dem Votum der Bioethikkommission zur Reform des Fortpflanzungsmedizinrechtes seine Warnung vor einer Zulassung der Präimplantationsdiagnostik erneuert. Die so genannte PID würde manche Paare - etwa wenn sie bereits mehrere Fehlgeburten hatten oder ein schwerstbehindertes Kind, das dann gestorben ist – „in schwerste Konflikte stürzen“, so Schaupp in einem Interview für die dieswöchigen Ausgaben mehrerer österreichischer Kirchenzeitungen. Schon jetzt würden etwa bis zu 90 Prozent der Kinder mit Down-Syndrom nicht mehr geboren, obwohl diese in der Regel durchaus ein sehr glückliches Leben führen könnten, erinnerte der Theologe.

Die Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt hatte vor zwei Wochen ihre Stellungnahme zur Neufassung des Fortpflanzungsmedizingesetzes veröffentlicht. Die 25 Mitglieder der Kommission konnten sich nicht auf eine gemeinsame Position einigen. Eine Mehrheit der Experten plädierte für liberale Neuregelungen in den Bereichen der Samen- und Eizellspende, der Öffnung der Fortpflanzungsmedizin für alleinstehende Frauen und lesbische Paare sowie im Bereich der PID. Ein Minderheitenvotum, das neben Schaupp von der Juristin Stephanie Merckens sowie von Matthias Beck, Lukas Kenner, Wolfgang Mazal und Johannes Gobertus Meran unterzeichnet wurde, plädierte dagegen für die Beibehaltung der gegenwärtigen rechtlichen Beschränkungen.

(kap 04.10.2012 cs)







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