2012-10-03 12:33:48

Vatikan mahnt UNO zur Einheit in der Syrienfrage


RealAudioMP3 Eine Lösung der Syrienkrise ist nicht möglich, ohne die Regeln des Völkerrechtes zu respektieren. Daran hat der vatikanische „Außenminister“, Erzbischof Dominique Mamberti, in dieser Woche vor den Vereinten Nationen in New York erinnert. In einer Grundsatzrede vor der UNO-Versammlung ging der Erzbischof auch konkret auf den Handlungsdruck ein, unter dem die Internationale Gemeinschaft angesichts der verzweifelten Lage der Menschen in Syrien steht. Mamberti mahnte hier zur Einheit: Die UNO müsse „die Kräfte vereinen, damit alle (an dem Konflikt, Anm. d. Red.) beteiligten Parteien die Anwendung von Waffen durch Verhandlungen ersetzen und die Religionsfreiheit, die Menschenrechte und alle grundlegenden Freiheiten tatsächlich respektieren.“ Mamberti erinnerte in diesem Zusammenhang an den Friedensappell des Papstes im Libanon; Benedikt XVI. hatte sich unter anderem gegen den Waffenverkauf in die Region ausgesprochen. Auch der vatikanische Nuntius in Damaskus, Erzbischof Mario Zenari, hatte in den vergangenen Wochen mehrfach auf die Notwendigkeit der Einheit der Internationalen Gemeinschaft in der Syrienfrage hingewiesen; vor allem Russland und China hatten sich beim Versuch der Gemeinschaft, eine gemeinsame politische Linie zu finden, quergestellt.

„UNO ist Kraft der Einheit und Überzeugung abhandengekommen“
In der Grundsatzrede würdigte der vatikanische „Außenminister“ den Beitrag der Vereinten Nationen zur Sicherung von Frieden, Entwicklung und Menschenrechten in einigen Teilen der Welt, sparte aber auch nicht mit Kritik: „Die heutige Realität zeigt uns eine Staatengemeinschaft, der jene Kraft der Einheit und der Überzeugung abhandengekommen zu sein scheint, die man sich berechtigterweise von ihr hätte erwarten dürfen.“ Die UNO scheine ein „Ort der Ausübung von Kräften“ geworden zu sein, an dem „leider oft“ „strategische Einzelinteressen“ bevorteilt würden. Trotz der gemeinsamen Satzung der Vereinten Nationen sei die Staatengemeinschaft heute nicht in der Lage, ein solches Modell im Sinne einer „good governance“ effektiv umzusetzen, brachte er Vatikanvertreter seine Kritik auf den Punkt. Als aktuelle Herausforderungen für die Weltgemeinschaft zählte der Erzbischof hier „neue Konfliktformen“ auf, in die „transnationale Gruppen“ mit einer „hegemonischen, pseudo-religiösen Ideologie“ involviert seien. Weiter sprach Mamberti den Terrorismus in Afrika und Asien an.

(rv 03.10.2012 pr)









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