EU: Europas Bischofskonferenzen kritisieren Liberalismus-Exzesse
Die Bischöfe Europas kritisieren „gravierende Auswüchse“ eines finanzwirtschaftlichen
„Laissez-faire“ sowie wachsende antichristliche Intoleranz in Europa. Das steht in
der Schlusserklärung einer Konferenz der Vorsitzenden von Bischofskonferenzen aus
ganz Europa. Sie hatten sich in den vergangenen vier Tagen bis Sonntag im schweizerischen
St. Gallen getroffen. Vorsitzender des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen
ist der Budapester Kardinal Peter Erdö. In der Erklärung von diesem Montag wird das
Fundament Europas als Zusammenspiel der „beiden Flügel Glauben und Vernunft“ definiert.
„Die beiden Flügel gehören zum Menschen und seiner Geschichte, sie sind das Fundament
unserer Zivilisation“, so die Bischöfe. Die Kirche gebe „von der Wahrheit des Glaubens
Zeugnis“ und nehme teil „an der kulturellen und sozialen Debatte auf der Grundlage
des ihr eigenen Erbes der Weisheit und Kultur“, die sie „als Ausdruck der richtigen
Vernunft“ sehe. Allerdings werde auch in Europa die Stimme der Christen „von manchen
als unbequem empfunden und als intolerant oder rückschrittlich eingestuft“, beklagen
die Bischöfe. Die Stimme der Christen gelte als „gefährlich“, weil sie sich „frei“
äußerten, „ohne sich irgendwelchen Interessen zu beugen“.