D: Generalvikar, „Umgang mit Kirchenaustritten nachbessern“
Die deutschen Bischöfe sollten nach Ansicht des Würzburger Generalvikars Karl Hillenbrand
das neue Reglement für den Umgang mit Kirchenaustritten noch einmal überdenken. Im
Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) plädierte Hillenbrand am Sonntag
für eine stärker seelsorglich orientierte Kontaktaufnahme zu Ausgetretenen. „Es nutzt
wenig, die Menschen nur über die kirchenrechtlichen Folgen ihres Austritts zu belehren.“
Deshalb könne der vor zehn Tagen mit einem Dekret veröffentlichte Begleitbrief „in
seiner jetzigen Fassung noch nicht das letzte Wort Sein“. Hillenbrand sagte, „es
wäre fatal, wenn sich die Situation der Leute nur noch mehr verhärtet, weil sie sich
zusätzlich bestraft fühlen“. Das mit dem Vatikan abgesprochene Dekret verpflichtet
alle Pfarrer, Katholiken nach einem Kirchenaustritt anzuschreiben. In dem Brief werden
sie zu einem Gespräch eingeladen und zugleich über die Rechtsfolgen ihres Schritts
unterrichtet. So dürfen sie nicht mehr kirchlich heiraten, ein Patenamt übernehmen,
zur Kommunion gehen und riskieren außerdem ein kirchliches Begräbnis.