Alle Parteifraktionen des russischen Parlaments haben den abgestimmten Entwurf eines
Gesetzes in die Staatsduma eingebracht, das hohe Strafen für die Beleidigung der religiösen
Gefühle und die Schändung von Heiligtümern vorsieht. Das berichtet ein russischer
Informationsdienst. Der Entwurf ergänzt das russische Strafgesetzbuch durch einen
Artikel, der für die Beleidigung der religiösen Gefühle von Gläubigen bis zu fünf
Jahren Haft bzw. Geldstrafen von umgerechnet bis zu 10.000 US-Dollar oder bis zu 200
Stunden gemeinnützige Arbeit vorsieht. Für Schändung und Zerstörung von Objekten und
Gegenständen der religiösen Verehrung bzw. Orten, die für Gottesdienste vorgesehen
sind, drohen Geldstrafen in Höhe von bis zu rund 17.000 Dollar, bis zu 400 Stunden
gemeinnützige Arbeit oder bis zu fünf Jahren Freiheitsentzug. Der Gesetzentwurf ist
eine Reaktion auf den Prozess gegen die Punk-Band „Pussy Riot“; er wird von der russisch-orthodoxen
Kirche und der islamischen Gemeinschaft unterstützt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur
asianews haben sich bei einer Umfrage 82 Prozent der russischen Bevölkerung für höhere
Strafen bei Blasphemie ausgesprochen.