2012-09-27 10:05:52

Augustinus-Oper für den Papst: „Das Suchen nach der Wahrheit, nach Gott, betrifft jeden“


RealAudioMP3 Es war ein weiteres Geschenk eines deutschen Bistums an den Papst zu dessen 85. Geburtstag. Und weil der Papst ein ausgewiesener Augustinus-Kenner ist und von dessen Theologie sehr beeinflusst ist, war es ein ganz persönliches Geschenk: Der Kammerchor des Würzburger Doms führte an diesem Mittwoch Abend die Oper „Augustinus – ein klingendes Mosaik“ im Hof der päpstlichen Residenz in Castel Gandolfo auf. Das Bistum Würzburg mit Bischof Friedhelm Hofmann hatte das Präsent überbracht.

In seiner Dankansprache erläuterte Benedikt XVI. seine Sicht auf den Kirchenlehrer und Heiligen, die sich mit der des Komponisten Wilfried Hiller und des Librettisten Winfried Böhm träfen. Beide hätten aus den Stimmen, Gesängen und Melodien ein Portrait des Heiligen gezeichnet.

„Es ist ein Mosaik. Einzelne Steine leuchten, je nach Lichteinfall und Betrachtungswinkel, auf, aber erst im Gesamten erschließt sich das Bild. Es steht für die Größe und Vielschichtigkeit des Menschen und Theologen Augustinus, der sich einer Zuordnung und einer Systematisierung entzieht, die einzelne Aspekte zu sehr herausgreifen wollen. So sagt uns diese Komposition, dass wir, um Augustinus wirklich kennenzulernen, bei der Beschäftigung im Einzelnen nie das Gesamt seines Denkens, seines Werkes und seiner Person aus den Augen lassen dürfen.“

Das Bistum wolle dem „Musik- und Augustinus-Freund auf dem Stuhl Petri eine besondere Freude bereiten“, so Würzburgs Bischof Friedhelm Hofmann in seiner Begrüßung. Das Werk schildert nach Worten Hofmanns anhand von Mahnungen von Augustinus' christlicher Mutter Monika und den Stimmen seiner langjährigen Partnerin den bewegten Lebensweg des antiken Heiligen vom Genussmenschen bis zum Bischof der nordafrikanischen Stadt Hippo. Das sei nicht nur historisch zu verstehen. Benedikt XVI.:
„Die Aktualität des großen lateinischen Kirchenvaters ist ungebrochen. Auch dies hat uns die Augustinusoper einmal mehr unter Beweis gestellt. (…) Das Ringen des Menschen und sein Suchen nach dem, was ihm zuinnerst ist, nach der Wahrheit, nach Gott, ist zu allen Zeiten bleibend gültig; es betrifft (…) jeden Menschen zu allen Zeiten. Und so stehen am Ende des Stückes die berühmten Eingangsworte aus den Confessiones, die in verschiedenen Sprachen verklungen sind: „Magnus es, Domine, et laudibils valde: magna virtus tua et sapientiae tuae non est numerus. … Quaerentes enim inveniunt eum et invenientes laudabunt eum.“ [„Groß bist Du, Herr, und hoch zu preisen. Groß ist Deine Macht und unermesslich. … Wer Gott sucht, wird ihn finden, und wer ihn findet, wird ihn loben“.

(rv 27.09.2012 ord)








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