Die Liturgie ist eine
kostbare Quelle und eine Schule des Gebetes. Daran hat Benedikt XVI. bei der Generalaudienz
erinnert. Benedikt XVI. setzte an diesem Mittwoch seine Reihe über das Gebet fort.
Neben der Lektüre der Heiligen Schrift sei es die Liturgie, in deren Rahmen eine tiefe
Beziehung zu Gott möglich werde. Benedikt XVI.:
„Die Liturgie hilft uns,
Beten zu lernen, denn sie ist der bevorzugte Ort, an dem Gott zu uns spricht und uns
zugleich Worte schenkt, mit denen wir antworten können. Was aber heißt Liturgie? Es
ist ein griechisches Wort, das ursprünglich bedeutet ,Dienst des Volkes und für das
Volk‘ (vgl. KKK 1069). In der Liturgie geht es natürlich nicht um irgendein Volk,
sondern um das neue Volk Gottes, die Kirche, die dadurch entstanden ist, dass Christus
gestorben und auferstanden ist und uns in sich hinein zieht. Deswegen fallen in der
Liturgie Werk des Volkes und Werk Gottes ineinander.“
Insbesondere bei
der Eucharistie wird der Herr und das Geheimnis seines Todes und seiner Auferstehung
für uns gegenwärtig. Damit Liturgie jedoch wirklich „Gebet, Gespräch und Begegnung“
mit Gott sein könne, brauche es eine Antwort der Gläubigen, fuhr der Papste fort:
„Die Liturgie schenkt uns die Worte; wir müssen in ihre Bedeutung eintauchen
und uns von ihnen formen lassen. Normalerweise ist erst der Gedanke und wird dann
zum Wort. Hier aber gehen uns die Worte voraus, die Jahrhunderte des Betens und der
Begegnung mit Gott geformt haben. Wir gehen in diese Worte hinein und werden von diesen
Worten umgewandelt und erneuert, hinaufgehoben zu Gott.“
An die deutschsprachigen
Pilger gewandt führte der Papst weiter aus:
„Wir feiern die Liturgie in
rechter Weise, wenn wir in betender Haltung dem Herrn zusammen gegenüber treten und
miteinander sind. Der Herr selbst lehrt uns beten. Wir dürfen uns ihm anvertrauen.
Von Herzen segne ich euch alle.“