2012-09-23 14:20:10

Mohammed-Film: Proteste gehen weiter


In zahlreichen Ländern setzten sich die Proteste infolge des islamkritischen Filmes am Wochenende fort. Ein pakistanischer Minister setzte ein Kopfgeld von umgerechnet 77.000 Euro für die Ermordung des Filmregisseurs aus, aus dessen Feder „Die Unschuld der Muslime“ stammen soll. Die pakistanische Regierung ging zu dieser Hetze ihres Eisenbahnministers Ghulam Ahmed Bilour aber auf Distanz.

Auch in Nigeria gingen am Samstag tausende Menschen gegen den Film auf die Straße. Sie riefen „Tod Amerika, Tod Israel, Tod den Feinden des Islam“ und verbrannten Bilder des US-amerikanischen Präsidenten Barack Obama. Im Land, in dem die anti-westliche, islamistische Terrorsekte „Boko Haram“, immer wieder wütet, dürfte der Film dem Kampf der Islamisten neues Öl ins Feuer gießen. In Jerusalem versammelten sich am Samstag um die 500 Palästinenser, um gegen den Film zu protestieren. Auch im Süden des Libanon protestierten am Wochenende Anhänger der Hisbollah.

In Libyen hat sich in den letzten Stunden derweil gewaltsamer Widerstand gegen die antiwestlichen Ausschreitungen formiert: So vertrieben in der Nacht zum Samstag in der ostlibyschen Hafenstadt Bengasi hunderte Bürger die Gruppe, die für den Tod des US-Botschafters vor anderthalb Wochen verantwortlich gemacht wird. Dabei kamen mindestens elf Menschen ums Leben, etwa 70 wurden verletzt.

US-Präsident Barack Obama will in der kommenden Woche vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen zu den explodierenden Reaktionen auf den US-Amateurfilm in der islamischen Welt Stellung nehmen. Die USA hatten in den vergangenen Tagen bereits im pakistanischen Fernsehen klargestellt, dass sie den islamverachtenden Film nicht gutheißen.


(ansa/afp 23.09.2012 pr)







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