„Im Großraum von Aleppo sind Zehntausende von Familien vor den Kämpfen aus ihren Vierteln
geflohen.“ Das sagt der Franziskanerpater Georges Abou Khazen. Die Flüchtlinge seien
provisorisch „in Schulen, Kirchen, Moscheen oder öffentlichen Gebäuden untergekommen“.
Viele christliche Freiwillige versuchten, ihnen Nahrungsmittel und Anziehsachen zu
verschaffen. Abou Khazen ist Bischofsvikar von Aleppo für die Katholiken des lateinischen
Ritus. Er widerspricht energisch Berichten, nach denen Christen in einigen Teilen
Aleppos eine Art Bürgerwehr aufgestellt hätten: „Die Kirche tut nichts anderes, als
allen Liebe und Frieden zu verkünden.“ Die Berichte von „bewaffneten christlichen
Gruppen“ könnten „enormen Schaden anrichten“, fürchtet er: „Das hört sich doch wie
ein Signal an – die sind bewaffnet, also geht hin und tötet sie alle.“ Die Kirche
sei dagegen, dass Gruppen jetzt „auf libanesische Art“ zu den Waffen griffen, so der
Bischofsvikar. Aus seiner Sicht müsste die internationale Gemeinschaft die Kämpfenden
in Syrien „zum Waffenstillstand zwingen und dann, alle zusammen, sehen, wie man aus
dieser Tragödie wieder herauskommen könnte“. Von außen kämen derzeit „keinerlei Hilfen
für die Flüchtlinge, sondern nur Waffen“.