Mit einem „Marsch für das Leben“ demonstriert der „Bundesverband Lebensrecht“ (BVL)
am Samstag in Berlin wieder für den Schutz der ungeborenen Kinder. Politiker und Kirchenvertreter
begrüßten die Demonstration in am Freitag verbreiteten Grußworten. Der Marsch beginnt
nach Angaben des BVL um 13 Uhr vor dem Bundeskanzleramt. Im vergangenen Jahr hatten
rund 2.000 Menschen verschiedener christlicher Konfessionen am „Marsch für das Leben“
teilgenommen. Der Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion, Volker Kauder (CDU),
verwies auf die mehr als 100.000 gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche im vergangenen
Jahr. Als problematisch wertete er auch die Möglichkeiten der vorgeburtliche Diagnostik.
Dadurch steige der Druck auf die Eltern, „mit aller Macht gesunde Kinder zu bekommen“.
Der Leiter der Vatikanischen Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller,
betonte, dass sich der „unbedingte Lebensschutz“ nicht nur aus dem Evangelium ergebe,
sondern auch in der Würde des Menschen wurzele. Die Menschenwürde sei „grundlegend
für die Ordnung des Staates und das gelingende Zusammenleben der Menschen auf
den verschiedenen Ebenen der Gesellschaft“. Der Berliner Kardinal Rainer Maria
Woelki kritisierte, dass 2trotz zunehmender Zahl an Ethik-Kommissionen und Ethik-Debatten
immer neue Dämme gebrochen werden“. Der Verband fordert die Rückkehr zum gesetzlichen
Verbot der Präimplantationsdiagnostik, eine gründliche Überprüfung und Korrektur von
Abtreibungsgesetzen und Abtreibungspraxis sowie ein Ende der staatlichen Finanzierung
von Schwangerschaftsabbrüchen. Zudem tritt der BVL dafür ein, jede organisierte Beihilfe
zur Selbsttötung unter Strafe zu stellen.