Bischöfe Arabiens protestieren gegen Film und gegen Überreaktionen

Die katholischen Bischöfe der arabischen Länder protestieren gegen den anti-islamischen Film, aber auch gegen die Überreaktionen auf diese Provokation in einigen islamischen Ländern. Das sagte der apostolische Administrator von Südarabien, Bischof Paul Hinder, im Gespräch mit Radio Vatikan. Die Bischöfe Arabiens waren bis zu diesem Donnerstag in Amman zu ihrer Bischofskonferenz versammelt, Thema war neben der Libanonreise des Papstes vor allem die Situation der Christen und der Fundamentalismus, mit dem sie zu kämpfen hätten.

„Natürlich steht im Moment vor allem der islamische Fundamentalismus in Hintergrund. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass es den auch in der jüdischen Variante gibt und auch in der christlichen Variante. Natürlich schauen wir mit Sorge auf die Vorgänge in den verschiedenen Ländern, aber wir haben auch den Eindruck gewonnen, dass gewissermaßen die verschiedenen Fundamentalismen einander gegenseitig aufstacheln. Es besteht durchaus die Gefahr, dass gewisse extreme christliche Reaktionen gegen den islamischen Fundamentalismus dem noch mehr Aufwind geben, als er verdient und deswegen die gemäßigten muslimischen Kräfte, die zweifellos die Mehrheit bilden, nicht mehr genügend wahrgenommen werden.“

Zum Abschluss der Konferenz haben die Bischöfe dazu ein Kommunique verabschiedet: Sie protestieren sowohl gegen die „unakzeptablen Reaktionen“ in einigen muslimischen Ländern als auch gegen solche Provokationen, wie die der Film darstelle.

„In der Erklärung steht sogar, dass wir die internationale Gemeinschaft darum bitten wollen, die entsprechenden rechtlichen Schritte zu unternehmen, bzw die Gesetze zu schaffen, die einen Schutz vor Verletzung der religiösen Gefühle beinhaltet. Da sind die Meinungen aber auch auseinander gegangen, weil einige gesagt haben, es ist primär eine Frage der kulturellen Erziehung, und nicht der Gesetze, von denen sich einzelne von uns nicht allzu viel versprechen.“

(rv 21.09.2012 ord)