2012-09-20 16:27:09

Malta/Österreich: Arabischer Frühling „belastet“ Mittelmeerländer


RealAudioMP3 Der Arabische Frühling hat viel Positives in den betroffen Ländern hervorgerufen. Man dürfe aber nicht die Probleme für die benachbarten Länder im Mittelmeerraum vergessen. Daran erinnert der Generalsekretär der bischöflichen Kommission „Justitia et Pax“ in Österreich, Stefan Krummel, im Gespräch mit Radio Vatikan. Zusammen mit den weiteren 29 europäischen „Justitia et Pax“-Kommissionen waren sie vergangenes Wochenende auf der Mittelmeerinsel Malta, um sich über die Herausforderung dieser Länder auszutauschen.

„Fakt ist, dass durch den Arabischen Frühling und durch die politisch schwierigen Situationen, die sich nun über viele Jahre herziehen, ein doch großer Strom an Migration durch gefährdete und bedrohte Menschen in diese Mittelmeerländer strömt. Davon ist Spanien, Italien, Griechenland und eben auch Malta sehr stark betroffen. Die Last, die diese Länder tragen, ist nicht in gleicher Weise verteilt mit den anderen europäischen Ländern. Für Malta ist es noch ein besonderes Problem, weil es eine kleine Insel ist mit der höchsten Bevölkerungsdichte in Europa.“

Die Vertreter der bischöflichen Kommissionen haben drei Migrationszentren auf Malta besucht.

„Wir konnten uns dort aus erster Hand davon überzeugen, dass das Schicksal dieser Menschen sehr dramatisch ist.“

Der Arabische Frühling hat viele Hoffnungen bei den betroffenen Menschen ausgelöst. Die unhaltbare Lage hat aber viele zur Flucht gezwungen.

„Malta gilt dabei nicht als Zielort dieser Hoffnungsreisen. Es kann nicht sein, dass aufgrund der geographischen Lage, die anderen Staaten im Norden sich auf Distanz begeben zur gebotenen Verantwortung.“

Hinzu kommen auch die interreligiösen Herausforderungen, die gerade in Ländern wie Malta eine Rolle spielen.

„Man kann durchaus sagen, dass Malta ein Knotenpunkt der Begegnung zwischen christlicher und muslimischer Kultur ist. Auch der maltesische Premierminister Lawrence Gonzi hat uns bei einer Begegnung gesagt, dass Malta zwischen einer humanitären Krise in Nordafrika und einer Wirtschaftskrise in Europa als Gefangener empfindet.“

Es sei von entscheidender Bedeutung der Versuchung zu widerstehen, die sehr komplexen Phänomene auf Verallgemeinerung und Stereotypen zu reduzieren, heißt es in der Schlusserklärung der Konferenz der europäischen „Justitia et Pax“-Kommissionen auf Malta.

„Einer der ganz wichtigen Botschaften des Arabischen Frühlings hat auch Papst Benedikt XVI. bei seiner jüngsten Libanonreise hervorgehoben, nämlich dass der ganze Osten den Blick auf die Jugendliche richten muss, die einen wesentlichen Anteil an diesem Kampf gegen die Unterdrückung haben. An ihnen kann man sehen, dass Muslime und Christen ohne Hass und in der Achtung des Glaubens eines Jeden zusammenleben können.“

(rv 20.09.2012 mg)







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