2012-09-18 12:45:54

Kapellari: Kirche soll in „prekärer Lage“ Kurs der Mitte halten


Der Grazer Bischof Egon Kapellari hat vor Priestern seiner Diözese seinen Wunsch nach mehr Einheit in der Kirche bekundet. Er sei weiterhin nicht dazu bereit, „einen Weg gegen Rom oder an Rom vorbei zu gehen", sagte Kapellari am Montag zur Eröffnung der 55. Pfarrerwoche. Die Kirche werde bestehen, „wenn wir wirklich zusammenstehen und zusammenhalten". Zwar befinde sich die Kirche in Österreich – wie auch in Deutschland - derzeit in einer „unbezweifelbar prekären Lage". Dies solle aber weder Anlass zur Verzweiflung noch zu aktionistischem Reformeifer sein, so Kapellari vor den Pfarrern. Die Kirche in Österreich habe „Ressourcen an Spiritualität und Theologie", aber auch genügend motivierte Mitarbeiter, sodass sie angesichts heutiger Herausforderungen auch „ohne Sonderwege“ weitergehen könne.

Unter anderem empfahl der Grazer Bischof den Priestern mehr theologische Weiterbildung. Man bleibe als Pfarrer nur dann in der Lage, seinen Dienst recht zu tun, wenn man auf der einen Seite die Glaubens- und Lebenswelt der Menschen gut kenne, auf der anderen Seite aber auch theologisch auskunftsfähig bleibe. Pfarrer müssten imstande sein, ihren Mitarbeitern wie auch den Gemeinden „die Gründe dafür bekannter zu machen, warum der Papst und die Bischöfe sogenannte heiße Eisen nicht einfach abkühlen können, obwohl ein großer Teil der öffentlichen Meinung dies für vernünftig und geboten hält". Es gebe in der Kirche keinen „blinden Gehorsam", aber es gebe gerade für Priester „eine Pflicht zu einem hochdifferenzierten Umgang mit diesem Thema", so der Bischof.

(kap 18.09.2012 gs)








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