Nächstenliebe statt
innerkirchliche Nabelschau, das wünscht sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,
Erzbischof Robert Zollitsch, zum Abschluss des Gesprächsforums „Im Heute glauben“
in Hannover. Mehr als 300 Männer und Frauen haben sich am Wochenende mit der Zukunft
der katholischen Kirche in Deutschland befasst. Beim zweiten Treffen innerhalb des
mehrjährigen Dialogprozesses stand die „Verantwortung in der freien Gesellschaft“
auf dem Programm. Im Gespräch mit dem Kölner Domradio ging Erzbischof Zollitsch auf
die künftigen Herausforderungen für die Bischofskonferenz ein:
„Für uns
war es wichtig zuzuhören und die Anliegen wahrzunehmen. Wir haben gezeigt, dass wir
schon mit dem Dialogforum in Mannheim dran sind. Es geht etwa um die Frage der Stellung
der Frau in der Kirche, also um die verschiedenen Charismen innerhalb der Kirche.
Daran arbeiten wir. Es ging aber auch um die arbeitsrechtlichen Aspekte bei der Mitarbeit
in der Kirche. Wir haben selbstverständlich auch die Frage an der Seelsorge für wiederverheiratete
Geschiedene aufgegriffen. Und wir sind dabei, in der Bischofskonferenz bzw. in den
entsprechenden Kommissionen dies anzugehen.“
Das Gesprächsforum in Hannover
stand unter dem Leitwort „Die ‚Zivilisation der Liebe’ – unsere Verantwortung in der
freien Gesellschaft“. Alle müssten an einem kontinuierlichen Perspektivwechsel für
die Kirche arbeiten, so Zollitsch.
„Die Kirche ist da, um den Menschen nahe
zu sein und um zu fühlen, was den Menschen bewegt. Und da muss die Kirche auch das
Evangelium verkünden. Wir wollen diese Welt christlicher gestalten. Aber wir werden
uns nicht der Welt angleichen. In vielem sind wir anders als der offizielle Trend
ist.“
In Hannover nahmen 33 Bischöfe, Vertreter der Geistlichen Gemeinschaften
und Orden, Gemeindemitglieder, Verbandsvertreter, Hochschullehrer und Vertreter des
Zentralkomitees der deutschen Katholiken teil.