Der Permanente Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, Erzbischof
Silvano Maria Tomasi, hat die internationale Gemeinschaft dazu aufgerufen, eigene
und selbstsüchtige Interessen außer Acht zu lassen, um den politischen Prozess für
die Friedenssicherung in Syrien zu unterstützen. Tomasi sprach an diesem Montag bei
der 21. Sitzung des UN-Menschenrechtsrates, in der über die Situation in Syrien verhandelt
wird. Tomasi erinnerte daran, dass humanitäre Hilfe in dem Krisenstaat dringend notwendig
sei und rief auch die Journalisten auf, objektiv und fair über die Vorgänge in dem
Land zu berichten. Die Menschen müssten sich dessen bewusst werden, wie unnütz und
schädlich die Gewalt letztlich sei. Bei dieser Bewusstseinsbildung könnten die Medien
mitarbeiten und zum Aufbau einer Friedenskultur beitragen. Die Position des Heiligen
Stuhls in der delikaten Syrienfrage, so Tomasi, sei weithin bekannt: Gewalt sei unbedingt
und unter allen Umständen zu verhindern und zu rügen. Der ersehnte Frieden im Nahen
Osten sei nicht nur ein Geschenk für die Bevölkerung dort, sondern für die gesamte
Weltgemeinschaft. Sein Beitrag schloss mit einem klaren Statement für die Demokratiebewegungen
des „Arabischen Frühlings“: Vor allem junge Leute ersehnten größere Freiheit, bessere
Arbeitsbedingungen und ein reelles Mitspracherecht im öffentlichen Bereich. Die Enttäuschung
dieser Hoffnungen durch Machtmanipulationen und Kontrollmechanismen hätte, so Tomasi,
weitreichende negative Auswirkungen und würde den Verlust einer historischen Chance
auf Fortschritt bedeuten.