Vatikansprecher zieht positive Bilanz der Papstreise
Erschöpft, aber sehr
zufrieden mit dem Verlauf der Papstreise ist Benedikts Sprecher, der Jesuitenpater
Federico Lombardi. Ihn überrasche vor allem, wie interessiert viele Muslime an der
Post-Synodalen Exhortation seien – also dem Strategiepapier für die Kirchen in Nahost,
das der Papst an diesem Wochenende vorstellte. Vielen Muslimen sei klargeworden, dass
sie zu wenig über ihre christlichen Nachbarn wüssten. Unser Korrespondent Stefan Kempis
sprach mit Pater Lombardi unmittelbar nach der Messe von Benedikt XVI. – und fragte
ihn nach seinem Eindruck.
„Das war wirklich das Ziel der Reise: eine wunderbare
Feier mit all diesen verschiedenen Komponenten der Kirche, mit wunderbaren Liedern.
Diese arabische Weise zu singen, das ist für uns westliche Leute besonders beeindruckend
– da sieht man die Verschiedenheit und den Reichtum der katholischen Kirche, wie unser
Glaube in verschiedenen Kulturen Heim findet. Ich glaube, diese Eucharistiefeier war
eine Quelle von Hoffnung!“
Viele Libanesen sagen einem in diesen Tagen ganz
standardisierte Sätze: „Der Papst ist ein Pilger des Friedens, er gibt uns Hoffnung“
usw. Das scheinen tatsächlich viele Leute hier so zu sehen – es ist fast wie ein innerer
Mauerfall im Libanon.
„Ja – ich glaube, du hast da die Sätze gesagt, die alle
verstanden haben. Einfache, aber wahre Sätze. In diesem Sinne ist es eine Hoffnung,
dass die Menschen von verschiedenen Seiten dasselbe verstanden haben. Das ist das
Charisma des Papstes bzw. der Kirche, Einheit zu finden – etwas zu finden, was alle
gemeinsam haben können.“
Bei seinem Aufruf zu Bemühungen um Frieden in Syrien
an diesem Sonntag habe sich Benedikt XVI. ausdrücklich an die arabischen Staaten gewandt.
Das sei „ziemlich originell“, so Lombardi: Der Papst stelle sich damit in die Region
hinein und appelliere aus dem Herzen des Nahen Ostens an die arabischen Brüder, „denn
sie verstehen sich ja per se als Brüder“.