2012-09-13 15:40:11

Vatikanvertreter bei der UNO zur Religionsfreiheit in Pakistan


Die schlimmsten Gewalttaten gegen religiöse Minderheiten sind in Ländern mit Gesetzen zu beobachten, die angeblich dem Schutz der Religion dienen sollten, die aber als Waffe gegen Minderheiten genutzt würden. Das hat der Vatikanvertreter bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Silvano Maria Tomasi, jetzt mit Blick auf Pakistan bei einer Konferenz zur Religionsfreiheit in Washington betont. Der Vatikanvertreter äußerte sich in seiner Ansprache zum Fall der kleinen Rimsha, die zu einer Symbolfigur für den Missbrauch des umstrittenen Blasphemiegesetztes in Pakistan geworden ist. Am kommenden Montag befasst sich der Weltkirchenrat in Genf mit dem Thema.

Man lebe nach wir vor in einer „Epoche der Märtyrer“, so der Erzbischof. Christen seien weltweit die meistverfolgte Glaubensgemeinschaft: 80 Prozent aller religiös motivierten Gewalttaten seien gegen Christen gerichtet. Analysten und Menschenrechtsaktivisten hätten auf diese Tatsache reagiert und bezögen die Religionsfreiheit jetzt so intensiv wie nie in ihre Betrachtungen mit ein, so der Erzbischof in seiner Rede. Zwar habe die Erklärung der Menschenrechte Standards gesetzt. Aber Erklärungen seien nicht genug, viel zu oft würden sie missinterpretiert oder sogar missbraucht, um Rechte religiöser Minderheit anzugreifen.

Gleichzeitig mahnte Tomasi dazu, sich in den westlichen Ländern nicht allzu sicher zu sein, dass die Religionsfreiheit unter allen Umständen gewahrt sei: Gerade in diesen komme es vor, dass die Religion auf sehr kunstvolle Art und Weise in das Privatleben verbannt werde. Durch verschiedene Rechtsmechanismen würde die originäre Bedeutung der Religion ausgehöhlt, was zwangsläufig negative Folgen für die Bildung, die Familie und das Versorgungssystem habe. Tomasi sprach vor zahlreichen Zuhörern, die der Einladung der „Catholic University of America“ zur Konferenz gefolgt waren.

(rv 13.09.2012 cs)









All the contents on this site are copyrighted ©.