Vatikansprecher ruft nach Anschlag auf US-Botschaft in Libyen zu Dialog auf
Mit einem Aufruf zum Respekt und Dialog der Völker und Religionen hat der Vatikan
auf eine polemische Filmsatire des Propheten Mohammed reagiert, in dessen Folge der
US-amerikanische Botschafter in Libyen ermordet wurde. Gleichzeitig zeuge der Fall
von „vollkommen inakzeptaber Gewalt“, erklärte Vatikansprecher P. Federico Lombardi
an diesem Mittwoch. Bei einer Attacke auf das Konsulat in Bengasi waren am Dienstag
der Botschafter John Christopher Stevens und drei Botschaftsmitarbeiter ums Leben
gekommen. Auslöser für den vierfachen Mord war offenbar ein amerikanischer Film, der
aus muslimischer Sicht den Propheten Mohammed verunglimpfte. Lombardi sprach von „ungerechtfertigten
Angriffen und Provokationen gegenüber der Sensibilität der muslimischen Gläubigen“.
Die darauf folgenden tragischen Ereignisse hätten die Spannungen und den Hass wiederum
vertieft.
Der US-Diplomat und die drei Botschaftsmitarbeiter waren am Dienstagabend
im Auto des Botschafters mit Raketen beschossen worden, sagte ein libyscher Regierungsvertreter.
Davor seien sie aus dem ebenefalls attackierten amerikanischen Konsulat geflohen.
Unbekannte mit Gewehren hätten das Feuer eröffnet. Lombardi erklärte, die Botschaft
des Dialogs und des Respekts vor allen Religionen, die der Papst in den Libanon trage,
zeige den Weg auf, den alle gemeinsam gehen müssten, um das friedliche Zusammenleben
der Religionen und Völker zu ermöglichen.