Papst: „Gebet ist wie ein offenes Fenster, um Gott zu sehen“
Kein Gebet ist überflüssig,
unnütz oder geht verloren, sondern erhält Antwort, wenn auch auf geheimnisvolle Weise.
Das sagte Papst Benedikt XVI. an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz. In seiner
Katechese ging er auf das Gebet in der Offenbarung des Johannes ein, das er bereits
vor einer Woche in der Audienzhalle vorstellte.
„Der zweite Teil dieses
Buches leitet uns an, die Welt und die Geschichte im Licht des Glaubens zu lesen.
Entscheidend dabei ist, dass wir in Gemeinschaft mit Christus bleiben. Gemäß dem Plan
Gottes ist die Kirche Teil der Geschichte und hat den Auftrag, am Kommen und Wachsen
des Reiches Gottes mitzuarbeiten.“
Die Schilderung der Apokalypse bei Johannes
sei eindrücklich, so der Papst weiter. Es handle sich um Bilder, eingebettet in eine
große Vision der Liturgie des Himmels:
„Gott auf dem Thron und dem Lamm,
dem gekreuzigten und auferstandenen Christus, gilt der Lobpreis der himmlischen Scharen.
Und Christus, der als das Lamm das Buch der Geschichte öffnet, enthüllt den Heilsplan
Gottes. Wenn wir dem Herrn im Gebet verbunden sind, lernen wir, den wahren Sinn der
Geschichte zu erkennen.“
Das Gebet sei nämlich wie ein offenes Fenster,
das den Gläubigen erlaube, Gottes Wirklichkeit zu sehen.
„So lehrt uns das
Gebet, Gottes Zeichen in der Geschichte, seine Gegenwart und sein Handeln zu sehen,
ja selber Licht des Guten zu sein und Hoffnung zu verbreiten. Daher dürfen wir einstimmen
in das „neue Lied“ auf das Erlösungswerk des Herrn, der alles neu macht. Und wir dürfen
vertrauen, dass unsere Gebete – wie unvollkommen sie auch sein mögen – Gottes Herz
erreichen.“