Revision Im Sommer 1992 wurden an der deutsch-polnischen Grenze zwei rumänische
Staatsbürger erschossen. Die Täter hatten sie angeblich mit Wildschweinen verwechselt.
Zwei Jahrzehnte später rollt der Dokumentarfilm mit hoher investigativer Energie den
juristisch abgeschlossenen Fall wieder auf und unterzieht ihn einer filmischen Revision.
In geduldigen Zeugenaussagen und Interviews entschlüsselt sich die menschlich-familiäre
Tragödie als extrem vielschichtiges Konglomerat, zu dem auch Fremdenfeindlichkeit,
Ausländerhass und westliche Arroganz erheblich beigetragen haben. Der hoch reflektierte
Umgang mit Bildern, Tönen und Zeugnissen sensibilisiert für eine strukturelle Lesart
historisch-politisch-gesellschaftlicher Fakten, vermittelt durch seine beklemmende
Dichte aber auch Anteilnahme und Mitgefühl. - Sehenswert ab 16. (rv)