Bosnien-Herzegowina: „Gemeinsamer Frieden ist Wille Gottes“
Gemeinsam in Frieden zu leben ist der Wille Gottes – so lautet die Friedensbotschaft
des Treffens von Sant´Egidio in Sarajewo. Mit einer Friedensprozession, einem Gebet
und einem Aufruf aller Religionen zum Frieden ging am Dienstag in der bosnischen Stadt
das größte interreligiös-interethnische Treffen zu Ende. Das Thema der Begegnung auf
Einladung der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio lautete „Zusammenleben ist die
Zukunft - Religionen und Kulturen im Dialog“. Das nächste derartige Treffen soll im
September 2013 in Rom stattfinden, verkündete Sant'Egidio-Präsident Marco Impagliazzo.
Allerdings waren den versöhnlichen Worten am Dienstagabend noch am Vormittag heftige
Debatten zwischen den orthodoxen und den muslimischen Vertretern vorangegangen, wie
internationale Medien berichteten. Anlass waren Äußerungen des serbisch-orthodoxen
Patriarch Irinej, wonach das Christentum in Sarajevo „keine Zukunft“ habe. Der Gründer
der Gemeinschaft Sant'Egidio und jetzige italienische Minister für Integration und
Entwicklungszusammenarbeit, Andrea Riccardi, übernahm die Rolle des Vermittlers. Riccardi
betonte, es gebe „Unterschiede in den Botschaften, weil die Erinnerungen unterschiedlich
sind“. Allerdings gebe es bei allen Teilnehmern auch etwas, das stärker sei, nämlich
„die Sehnsucht nach einem Klima des Friedens und der Koexistenz“.