Italien/EU: Mit katholischer Soziallehre gegen Krise
Mit Impulsen aus der Katholischen Soziallehre gegen die grassierende EU-Krise: Dieses
Konzept unterbreitete EU-Ratspräsident Herman van Rompuy den Teilnehmern einer Krisen-Tagung
der Europäischen Christdemokraten (EVP) am Wochenende in Florenz. Aus der Katholischen
Soziallehre könne man in der Krise insbesondere die Bedeutung von Solidarität und
Subsidiarität lernen. „Die Jesuitenschüler werden jetzt die Europäische Union retten
müssen", so der Belgier. Van Rompuy nahm Bezug darauf, dass er selbst ebenso wie Kommissionspräsident
Jose Manuel Barroso, Italiens Premier Mario Monti, Spaniens Premier Mariano Rajoy
und EZB-Chef Mario Draghi Absolventen entsprechender Kollegien sind. An verschiedenen
Orten in Florenz, darunter das Franziskanerkloster Santa Croce, berieten EU-Politiker,
Abgeordnete und Kirchenvertreter, aber auch Rabbiner und Imame, im Kontext der EVP-Konferenz
über Auswege aus der sozialen Krise. Sie sei eng mit der Wirtschafts- und Verschuldungskrise
einiger EU-Länder verbunden, habe aber auch weit darüber hinaus gehende Ursachen wie
Werteverlust und Abnahme religiöser Bindungen, hieß es. Europa werde aus seiner Krise
nicht herauskommen, wenn nicht seine „Seele" - sein spirituelles Reservoir - stärker
einbezogen werde.