Syrien/Libanon: Flüchtlingswelle stellt Libanon vor Probleme
Der Strom der Flüchtlinge aus Syrien in die Nachbarländer hält an und stellt die angrenzenden
Länder zusehends vor Probleme: Der Nahosthilfe-Verantwortliche der Caritas Österreich,
Stefan Maier, berichtete am Donnerstag im Gespräch mit „Kathpress“ von bereits 60.000
registrierten Flüchtlingen allein im Libanon - die Zahl der tatsächlichen Flüchtlinge
dürfte jedoch weit höher sein. Die pro-syrische libanesische Regierung erlaube keine
Flüchtlingslager, da dies ein schlechtes Licht auf den syrischen Partner werfen würde,
so Maier, der sich derzeit im Libanon aufhält. Die Flüchtlinge müssten daher selbst
sehen, wo sie unterkommen - sei es bei Freunden oder Verwandten. Mittlerweile sind
nach Angaben Maiers Tausende Flüchtlinge in öffentlichen Schulen untergebracht. Mit
dem Start ins neue Schuljahr müssen diese Quartiere nun geräumt werden. Verschärft
werde die Lage dadurch, dass die pro-syrische Haltung der Regierung nur von etwa der
Hälfte der Bevölkerung geteilt werde. Es gebe bereits jetzt Konfliktherden, die sich
zwischen libanesischen Stadtteilen mit pro-syrischer alawitischer Bevölkerung und
sunnitischer, syrien-kritischer Bevölkerung gewaltvoll entzündeten. „Der syrische
Konflikt konfessionalisiert sich und schwappt in den Libanon über“, warnte Maier.