2012-09-08 11:06:43

Syrien/Libanon: Flüchtlingswelle stellt Libanon vor Probleme


Der Strom der Flüchtlinge aus Syrien in die Nachbarländer hält an und stellt die angrenzenden Länder zusehends vor Probleme: Der Nahosthilfe-Verantwortliche der Caritas Österreich, Stefan Maier, berichtete am Donnerstag im Gespräch mit „Kathpress“ von bereits 60.000 registrierten Flüchtlingen allein im Libanon - die Zahl der tatsächlichen Flüchtlinge dürfte jedoch weit höher sein. Die pro-syrische libanesische Regierung erlaube keine Flüchtlingslager, da dies ein schlechtes Licht auf den syrischen Partner werfen würde, so Maier, der sich derzeit im Libanon aufhält. Die Flüchtlinge müssten daher selbst sehen, wo sie unterkommen - sei es bei Freunden oder Verwandten. Mittlerweile sind nach Angaben Maiers Tausende Flüchtlinge in öffentlichen Schulen untergebracht. Mit dem Start ins neue Schuljahr müssen diese Quartiere nun geräumt werden. Verschärft werde die Lage dadurch, dass die pro-syrische Haltung der Regierung nur von etwa der Hälfte der Bevölkerung geteilt werde. Es gebe bereits jetzt Konfliktherden, die sich zwischen libanesischen Stadtteilen mit pro-syrischer alawitischer Bevölkerung und sunnitischer, syrien-kritischer Bevölkerung gewaltvoll entzündeten. „Der syrische Konflikt konfessionalisiert sich und schwappt in den Libanon über“, warnte Maier.

(kap 08.09.2012 cs)







All the contents on this site are copyrighted ©.