2012-09-08 12:42:19

Maria, Leuchtturm des Glaubens


RealAudioMP3 Seit Dienstag beschäftigen sich Theologen aus aller Welt mit dem Bild der Gottesmutter Maria in der Kirche seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil. An diesem Samstag waren die Teilnehmer an dem Kongress zu einer Audienz mit Papst Benedikt in Castelgandolfo geladen – ein unbestrittener Höhepunkt des Treffens. Der Papst begrüßte die Kongressteilnehmer herzlich und drückte seine Freude über das gewählte Thema aus:

„Liebe Brüder und Schwestern, mit großer Freude begrüße ich euch hier in Castelgandolfo, fast am Ende des XXIII. Internationalen Mariologischen Kongresses. Sehr treffend beschäftigt ihr euch mit dem Thema „Die Mariologie seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Rezeption, Bilanz und Perspektiven”, da wir uns gerade darauf vorbereiten, den 50. Jahrestag seit Beginn dieses großen Treffens, dass am 11. Oktober 1962 eröffnet wurde, zu feiern.“

Der Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils sei keinesfalls zufällig auf diesen Tag gefallen, so der Papst weiter. Papst Johannes XXIII. habe damit daran erinnern wollen, dass Jahrhunderte zuvor, im Jahr 431, das Konzil von Ephesus Maria zur „Theotokos“, oder Mutter Gottes, erklärt hatte. Auch das Jahr des Glaubens werde nun am 11. Oktober beginnen und der Motu proprio „Porta fidei“, mit dem das Jahr des Glaubens ausgerufen wurde, verweise gerade auf Maria als Exempel des Glaubens. Papst Benedikt erinnerte sich auch an seine eigenen Erfahrungen als junger Theologe während des Konzils:

„Beim Konzil, an dem ich als junger Theologe als Experte teilgenommen habe, hatte ich die Gelegenheit die verschiedenen Arbeitsweisen zu sehen, mit denen die Figur und Rolle der Seligen Jungfrau Maria in der Heilsgeschichte behandelt wurden. In der zweiten Session des Konzils vertrat eine große Gruppe von Teilnehmern die Ansicht, dass man von Maria im Herzen der dogmatischen Konzilskonstitution handeln solle, während eine ebenso große Gruppe dafür war, dass man ein spezielles Dokument anfertigen solle, das in geeigneter Weise die Würde, die Privilegien und die einzigartige Rolle Marias bei der Erlösung durch Christus offenlege. Am 29. Oktober 1963 entschied man sich für die erste Option, und die Dogmatische Konzilskonstitution wurde mit einem Kapitel über die Mutter Gottes angereichert.“

In der apostolischen Exhortation „Verbum Domini“ habe er die Einladung ausgesprochen, auf der vom Konzil vorgegebenen Linie weiter zu arbeiten, so der Papst. In diesem Sinne forderte er die Teilnehmer am Kongress auf, ihren „kompetenten Beitrag zur Reflexion und zum pastoralen Angebot“ zu leisten,

„um es möglich zu machen, dass das nahe Jahr des Glaubens für alle Christen einen wahren Moment der Gnade darstelle, in dem der Glaube Marias uns voraus schreite und begleite wie ein Leuchtturm. Er diene als Beispiel der christlichen Fülle und Reife, auf die man mit Vertrauen blicken und aus denen man Enthusiasmus und Lebensfreude schöpfen könne, um mit immer größerem Einsatz und Kohärenz unsere Berufung als Kinder Gottes und Brüder in Christus leben zu können, als lebendige Glieder seines Körpers, der die Kirche ist.“

(rv 08.09.2012 cs)







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