Die US-„Demokraten“ haben Präsident Barack Obama zu ihrem Kandidaten für die Wahl
im November nominiert. Auf ihrem Wahlparteitag in Charlotte gab es allerdings bei
der Abstimmung über das Wahlprogramm eine heftige Kontroverse über Gott und Jerusalem.
Obama musste selbst eingreifen, um die beiden Begriffe in das Wahlprogramm aufzunehmen.
In einer ersten Fassung des Programms fand sich nicht mehr der Satz „Jerusalem ist
und bleibt die Hauptstadt Israels“, der im Wahlprogramm von 2008 enthalten war. Auch
war kein Hinweis auf Gott vorgesehen. Schließlich wurde doch noch ein Hinweis auf
Gott in das Programm aufgenommen. Die Parteitagsdelegierten mussten dreimal abstimmen,
bevor die für eine Änderung nötige Zweidrittelmehrheit erreicht war. Laut Presseberichten
wurde die Endabstimmung von Buh-Rufen begleitet. Frühere Präsidenten aus beiden Parteien
haben es aus außenpolitischen Gründen im Amt vermieden, Jerusalem als Hauptstadt Israels
anzuerkennen, weil der endgültige Status der Stadt in Verhandlungen zwischen Israel
und den Palästinensern festgelegt werden solle. Gott wurde in den demokratischen Wahlprogrammen
der Jahre 2008, 2004 und 2000 erwähnt. - Wie der Vorsitzende des Wahlprogrammausschusses,
der Gouverneur von Ohio und evangelisch-methodistische Pastor Ted Strickland, erklärte,
stehe der Glaube an Gott im Zentrum des amerikanischen Lebens und gehöre daher auch
in das demokratische Wahlprogramm. Obama sehe persönlich Jerusalem als Hauptstadt
Israels an. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Demokraten im Senat, Dick Durbin,
erklärte, es müsse vermieden werden, dass politische Gegner Demokraten als „gottlose
Menschen“ darstellen könnten. Mitt Romney, Obamas republikanischer Herausforderer
bei der Wahl am 6. November, hat versprochen, Jerusalem als offizielle Hauptstadt
Israels anzuerkennen.