Es muss nicht immer
Mercedes sein: Das weltweit bekannte Papamobil, mit dem der Papst sich bevorzugt in
der Öffentlichkeit sehen lässt, ist eine gepanzerte Spezialanfertigung des Konzerns
aus Stuttgart. Für den „Hausgebrauch“ bevorzugt er aber eher die leisen Töne – das
ist der Grund, warum der vatikanische Fuhrpark nun zwei Neuzugänge erhalten hat. Zwei
Elektroautos von Renault, die dem Modell des Kangoo nachempfunden sind und ihrerseits
eine Spezialanfertigung sind. Jaques Bousquet, Präsident von Renault Italia, erklärt
uns, wie der Papst auf das Geschenk reagiert hat:
„Er war sehr interessiert,
weil er zunächst natürlich bemerkt hat, dass das Auto sehr praktisch ist und es sehr
einfach ist, einzutreten. Außerdem gibt es viel Licht und es ist einfach, einzusteigen.
Er war auch sehr an der Technologie der elektrischen Motoren interessiert, da er bemerkt
hat, dass das Auto keine Umweltverschmutzung verursacht.“
Das Auto hat
spezielle Türen, die ein leichtes Einsteigen ermöglichen, herausnehmbare Fenster sowie
ein Dach, das sich vollkommen öffnen lässt, um dem Papst auch eine Fahrt im Stehen
zu ermöglichen. Neben dem weißen Auto für den Papstgebrauch wurde auch ein blaues
Auto für die Gendarmerie bereit gestellt. Eine solche Entwicklung braucht natürlich
ihre Zeit, zwei Jahre vergingen nach dem ersten Angebot von Renault bis zur Realisierung
der Autos. Doch wie zahlt sich ein solches Investment aus?
„Natürlich erwarten
wir keinen besonderen Gewinn von dem Projekt, es ist für uns eher eine Aktion, um
die Technologie bekannter zu machen. Natürlich ist die weltweite Bekanntheit des Vatikans
für uns eine große Chance, um das zu schaffen. Es ist keine Marketingaktion im herkömmlichen
Sinn, sondern, wie Sie wissen, das elektrische Auto ist noch nicht sehr bekannt. Es
ist etwas kompliziert, und man muss den Menschen immer wieder erklären, wo die Vorteile
eines solchen Autos liegen. Der Vatikan hat da eine Beispielfunktion. Für uns ist
das sehr wichtig, denn es ist ein kleiner Schritt auf dem Weg, das Elektroauto weltweit
bekannt zu machen.“
Auch der italienische Stromkonzern ENEL hat seinen
Beitrag geleistet: Je drei Stromsäulen wurden in Castel Gandolfo und im Vatikan installiert,
um die Versorgung der Autos, die in der Spitze mit 130 km durch die Gärten rasen könnten,
mit Energie zu gewährleisten.