Die beiden großen Kirchen in Deutschland und die Bundesregierung haben an diesem Donnerstag
im Rahmen eines Festaktes in Bonn die gemeinsame Zusammenarbeit in der Entwicklungshilfe
gewürdigt. Seit 1962 setzen sich die Kirchen zusammen mit dem Staat für die benachteiligten
Länder des Südens ein. In seiner Eröffnungsansprache während des Gottesdienstes erinnerte
der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, daran,
dass der Entwicklungsdienst der Kirchen – ebenso wie die Entwicklungspolitik des Staates
– allen Menschen gelte: „Nationalität, Herkunft, Religion sind keine Begrenzungskriterien
für unsere Solidarität. Allein die Bedürftigkeit zählt. Denn alle Menschen sind geliebte
Geschöpfe des himmlischen Vaters.“ Auch von Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel
(FDP) kamen positive Signale: Die staatlichen Geldmittel, die den Kirchen für ihre
wohltätige Arbeit zur Verfügung stehen, sollten in Zukunft noch weiter aufgestockt
werden, so der Minister. Die Kooperation entstand während der Kanzlerschaft Konrad
Adenauers (CDU) unter dem Eindruck der damaligen Hungerkatastrophe in Indien und Äthiopien.
Die Kirchen erhalten seitdem vom Staat ein globales Budget für Hilfsprojekte, über
das sie eigenständig verfügen können. Allerdings dürfen sie damit keine Mission betreiben.