Das Sprechen mit Gott
verändert uns. Daran hat der Papst an diesem Mittwoch bei seiner ersten Generalaudienz
nach der Sommerpause im Vatikan erinnert. Mit Gedanken zum letzten Buch des neuen
Testamentes, den Offenbarungen des Johannes, nahm Benedikt XVI. seine Katechesen-Reihe
über das Gebet wieder auf. Johannes habe das Gebet der Gemeinde als ein „dialogisches
Geschehen“ gedeutet, so der Papst, seine komplexe, doch überaus reiche Schrift führe
das lebendige Gebet der christlichen Urgemeinde vor Augen. Beständiges Beten zu Gott
helfe uns, „ihm immer ähnlicher zu werden“, so der Papst an seine Zuhörer in der Audienzhalle:
„Er tritt wirklich in unser Leben ein und zeigt uns den Weg zum Heil und
zum Frieden. Je mehr wir Christus kennen, ihn lieben und ihm folgen, umso mehr fühlen
wir das Bedürfnis, mit ihm im Gebet zu verweilen und damit Hoffnung und Kraft für
unser Leben zu erhalten. Christus verwandelt uns dabei.“
Gott sei „immer
gegenwärtig und aktiv in der Geschichte der Menschen“, im Gebet erlebten wir ihn als
jemanden, „der uns trägt, uns führt und Hoffnung schenkt“. Gott wolle aber auch unsere
Treue und eine Umkehr des Geistes, so Benedikt XVI. weiter, der hier auf die sieben
Sendschreiben an die antiken Gemeinden einging:
„,Wen ich liebe, den weise
ich zurecht‘, sagt er (3,19). Der Grund seines Handelns ist immer die Liebe; es ist
ein Ansporn an die Gemeinde, sich noch mehr dem Herrn zu nähern: ,Wer meine Stimme
hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten und wir werden Mahl halten …‘
(3,20). Die Offenbarung des Johannes gibt damit auch uns eine Wegweisung, nämlich
unserer Berufung als Getaufte zu folgen, in Einheit mit dem Herrn und untereinander
zu leben und so Gottes Gegenwart immer neu in der Welt aufleuchten zu lassen.“
In
seinen Grußworten an die deutschsprachigen Pilger rief der Papst daran anknüpfend
zur „Freundschaft mit Gott“ auf:
„Christus lädt uns ein, die Freundschaft
mit ihm im Gebet zu pflegen und so mit ihm gemeinsam eine bessere Zukunft zu gestalten.
Bitten wir ihn um seinen Heiligen Geist, der Liebe in der Welt zum Sieg führt. Euch
allen Gottes reichen Segen!“
Der Papst war am Morgen mit dem Helikopter
aus seinem Sommersitz Castel Gandolfo angereist. Dorthin kehrte er nach der Audienz
wieder zurück.