Der französische Kardinal Philippe Barbarin hat vor einer „absoluten Demokratie“ gewarnt.
Bestimmte Grenzen müssten von der Regierung eingehalten werden, sagte der Erzbischof
von Lyon der französischen Tageszeitung „La Croix“ in Anspielung auf die von der französischen
Regierung angekündigte Öffnung der Ehe für Homosexuelle. „Ich liebe die Demokratie:
Sie ist das am wenigsten schlechte Regime“, erklärte Barbarin dem Bericht zufolge.
Sie dürfe aber keine „absolute Demokratie“ werden; es gelte „Vernunft zu bewahren“.
Das Parlament habe die Macht, die Ehe per Gesetz neu zu definieren, aber er frage
sich, ob dies legitim sei, so Barbarin. Die Bürger hätten die Aufgabe, die Verantwortlichen
zu fragen, ob es nicht gefährlich sein könne, die Ehe, und damit den Mann und die
Frau, neu zu definieren. Er äußerte sich auch zur aktuellen Sterbehilfedebatte: damit
wolle man Leben abschaffen, das unter Mühen gelebt werde, zu hohe Kosten verursache
und von dem man nicht wisse, wohin es führe. Man berufe sich dabei auf den Wunsch
einer Person, sich umzubringen. Das Urteil einer Person über ihr Leben könne aber
nicht zum absoluten Maßstab werden, betonte Barbarin. (kna 04.04.2012 cs)