„Die Besetzung der Stadt Douentza bereitet den Behörden in Bamako große Sorge.“ Das
sagte der Sekretär der Bischofskonferenz von Mali, Pfarrer Edmond Dembele, dem vatikanischen
Fidesdienst. Die Stadt Douentza ist von Islamisten eingenommen worden, die mit anderen
extremistischen Gruppen bereits den Norden von Mali und insgesamt zwei Drittel des
Landes kontrollieren. Dembele nennt die Einnahme von Douentza „strategisch wichtig“,
weil den Islamisten damit der Weg nach Süden offenstehe. Bisher habe es hier „eine
so genannte Pufferzone zwischen den von den Islamisten und von der staatlichen Armee
kontrollierten Gebieten“ gegeben, so der Geistliche. Viele Menschen im freien Teil
Malis seien besorgt, dass die Regierung und die Armee noch nicht auf das Vorrücken
der Islamisten im Norden reagiert hätten. Einige „beunruhigende Anzeichen“ gäben zu
denken, so Dembele: „In einigen Moscheen sind bereits extremistische Prediger aufgetaucht,
die zu Versammlungen einladen.“
Menschen, die aus dem Norden fliehen, sehen
sich unterdessen mit heftigen Regenfällen konfrontiert, die in verschiedenen Regionen
Malis bereits zu Überschwemmungen geführt haben. Damit erhöht sich nun auch die Choleragefahr.
„Die humanitäre Lage ist also weiterhin besorgniserregend“, sagt der Sekretär der
Bischofskonferenz.