Syrien: Brahimi sieht alle Parteien in der Verantwortung
Der neue Sondergesandte für Syrien, Lakhdar Brahimi, hat in einem Interview mit dem
arabischen Fernsehsender Al Jazeera von diesem Samstag an alle Parteien appelliert,
ein Ende der Kampfhandlungen herbeizuführen. Dabei hat er aber betont, dass der „Großteil
der Verantwortung bei der syrischen Regierung“ liege. Seiner Meinung nach dürfe man
nicht mit vorgefertigten Ideen an die Lösung des Konfliktes gehen, der nach Schätzungen
einer syrischen Hilfsorganisation in 18 Monaten bereits etwa 26.000 Tote gefordert
habe. Die syrische Regierung müsse „ohne jedes Zögern dem Wunsch der Bevölkerung nach
einem Wandel nachkommen“, so der Sondergesandte. Auch die Opposition müsse aber realisieren,
dass die Situation sehr gefährlich sei und dass man an das Wohl der gesamten Bevölkerung,
und nicht nur einiger Individuen denken müsse. Brahimi gab auch zu bedenken, dass
er ohne eine „vollkommene Unterstützung durch den Sicherheitsrat der UNO“, der über
der Syrien-Frage tief gespalten erscheint, seine Mission nicht gut zu Ende bringen
könne. Deutschland, in Person seines Außenministers Guido Westerwelle, hat unterdessen
angekündigt, den Druck auf die UN-Vetomächte Russland und China aufrechterhalten,
um baldmöglichst zu einer Einigung zu kommen.