Am 14. September kommt Papst Benedikt XVI. nach Beirut, und schon am ersten Tag seines
Libanonbesuchs will er in der St.-Pauls-Basilika in Harissa - sie liegt oberhalb von
Jounieh - das mit Spannung erwartete postsynodale Dokument zur Nahostsynode von Oktober
2010 unterzeichnen. Die Synode mit den Bischöfen des Nahen Ostens und der nordafrikanischen
Länder war am 22. Oktober 2010 mit einem eindringlichen Appell für Frieden, Gerechtigkeit
und Dialog im Nahen Osten zu Ende gegangen. Damals, im Herbst 2010, war noch keine
Rede von einem „Arabischen Frühling“ gewesen; in Tunesien regierte der korrupte Präsident
Zine el-Abidine Ben Ali mit seinem Clan und in Ägypten Hosni Mubarak. Zweieinhalb
Monate nach der Synode sollte der Sturm losgehen. In der damaligen Schlussbotschaft
verurteilen die Synodalen Gewalt und Terrorismus von allen Seiten sowie jede Form
von religiösem Extremismus. Insbesondere wandten sie sich gegen Rassismus und Antisemitismus
wie auch gegen Christenhass und Islamophobie. Der ersten längeren Rede des Papstes
auf libanesischem Boden wird im Zug der letzten Entwicklungen im Nahost also mit großen
Erwartungen entgegen gesehen.