2012-08-31 13:35:25

Pakistan: Auch Salafisten für Rimshas Freilassung


Der Fall Rimsah Masih führt zu immer mehr nachdenklichen Stimmen auch bei Muslimen in Pakistan. Die elfjährige Christin sitzt in Haft, weil sie beim Müllsammeln auch die Fetzen eines verbrannten Korans aufgelesen hatte. Auch ein bekannter Salafistenführer, Ibtisam Elahi Zaheer, hat sich unter dem Eindruck dieses Falls jetzt für eine Überarbeitung des Blasphemiegesetzes ausgesprochen. Dieses Gesetz stellt in Pakistan die Verhöhnung von Religion unter Strafe. Vor ein paar Tagen hatte sich bereits der islamische Ulema-Rat Pakistan zu Rimshas Gunsten ausgesprochen und eine eigene Untersuchung des Falls angekündigt. Allerdings gibt es nach Angaben der Nachrichtenagentur Asianews weiterhin islamische Religionsführer, die sich gegen ein „Sympathisieren“ mit Rimsha aussprechen. Das Mädchen solle wie üblich nach dem geltenden Gesetz verurteilt werden, und auf Blasphemie stehe nun mal lebenslange Haft.
Die vatikanische Nachrichtenagentur Fides sieht auch politische Motive hinter dem Tauziehen um die Elfjährige. Die Sunniten, die die Mehrheit unter Pakistans Muslimen stellen, bemühten sich durchaus um eine Aussöhnung mit den Christen und bezögen daher in dem sehr medienwirksamen Fall Rimsha eindeutig Stellung für ihre Freilassung. Die Schiiten hielten aus politischen Gründen dagegen.
(asianews/fides 31.08.12 db)








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