2012-08-30 14:28:40

Kenia: Nach den Ausschreitungen von Mombasa



Der Bischof von Mombasa, Boniface Lele, setzt trotz der Ausschreitungen zwischen Christen und Muslimen auf ein weiterhin gutes Auskommen. Die Beziehungen zwischen den verschiedenen Glaubensgemeinschaften an der Ostküste Kenias seien stets von gegenseitigem Respekt gekennzeichnet gewesen, so Lele. Die einzelnen Gewalttaten könnten dem Dialog zwischen den verschiedenen Kirchen Kenias nicht schaden. Nach dem Mord an einem bekannten Islamführer in Mombasa war es in den letzten Tagen zu Ausschreitungen in der Stadt gekommen. Dabei wurden auch einige christliche Kirchen angegriffen.

Weniger optimistisch als der Bischof ist der Generalsekretär des „Rates der Kirchen in Kenia“. Er warnt vor dem Entstehen eines religiösen Konflikts in dem afrikanischen Land. In den vergangenen fünf Monaten seien in Kenia elf Kirchen attackiert worden, sagte Peter Karanja laut kenianischen Medienberichten vom Donnerstag. Die Gewalttaten nähmen zu und erschienen „gut geplant, vorsätzlich und systematisch“. Gleichzeitig appellierte Karanja an die Kenianer, keine religiösen Spannungen entstehen zu lassen. Die Angriffen hätten mehr mit Politik als mit religiösen Gefühlen zu tun.

In Kenia sollen im März 2013 die ersten Präsidentschafts- und Parlamentswahlen seit den blutigen Unruhen nach den Wahlen von 2007 stattfinden. Im Vorfeld des Urnengangs drohe die Gewalt erneut zu eskalieren, warnte Karanja. Er warf der Regierung Untätigkeit vor und rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, Druck auf Premierminister Raila Odinga auszuüben. Der Kirchenrat fordert zudem Entschädigung für die zerstörten Gotteshäuser.

(kap/misna 30.08.2012 mg)








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