Der Bischof von Mombasa, Boniface Lele, setzt trotz der Ausschreitungen zwischen Christen
und Muslimen auf ein weiterhin gutes Auskommen. Die Beziehungen zwischen den verschiedenen
Glaubensgemeinschaften an der Ostküste Kenias seien stets von gegenseitigem Respekt
gekennzeichnet gewesen, so Lele. Die einzelnen Gewalttaten könnten dem Dialog zwischen
den verschiedenen Kirchen Kenias nicht schaden. Nach dem Mord an einem bekannten Islamführer
in Mombasa war es in den letzten Tagen zu Ausschreitungen in der Stadt gekommen. Dabei
wurden auch einige christliche Kirchen angegriffen.
Weniger optimistisch als
der Bischof ist der Generalsekretär des „Rates der Kirchen in Kenia“. Er warnt vor
dem Entstehen eines religiösen Konflikts in dem afrikanischen Land. In den vergangenen
fünf Monaten seien in Kenia elf Kirchen attackiert worden, sagte Peter Karanja laut
kenianischen Medienberichten vom Donnerstag. Die Gewalttaten nähmen zu und erschienen
„gut geplant, vorsätzlich und systematisch“. Gleichzeitig appellierte Karanja an die
Kenianer, keine religiösen Spannungen entstehen zu lassen. Die Angriffen hätten mehr
mit Politik als mit religiösen Gefühlen zu tun.
In Kenia sollen im März 2013
die ersten Präsidentschafts- und Parlamentswahlen seit den blutigen Unruhen nach den
Wahlen von 2007 stattfinden. Im Vorfeld des Urnengangs drohe die Gewalt erneut zu
eskalieren, warnte Karanja. Er warf der Regierung Untätigkeit vor und rief die internationale
Gemeinschaft dazu auf, Druck auf Premierminister Raila Odinga auszuüben. Der Kirchenrat
fordert zudem Entschädigung für die zerstörten Gotteshäuser.