„Ohne soziale Gerechtigkeit ist der soziale Frieden gefährdet.“ Das betont eine gemeinsame
Stellungnahme der Gewerkschaft DGB und der katholischen Bischofskommission „Justitia
et Pax“. In dem Text fordern die beiden Verbände, dass die Europäische Union und die
Bundesregierung ihrer menschenrechtlichen Verpflichtung gerecht werden und der massiven
Lohnungerechtigkeit entschieden entgegen treten. Bischof Stephan Ackermann als Vorsitzender
von „Justitia et Pax“ und Ingrid Sehrbrock als stellvertretende DGB-Vorsitzende stellten
am Donnerstag die gemeinsame Orientierungshilfe vor; sie trägt den Titel „Menschenwürdiges
Einkommen in der globalisierten Welt“. Wenn bei weltweit zwei Milliarden Menschen
die Löhne trotz harter Arbeit nicht ausreichten, um sich und ihre Angehörigen zu ernähren,
gesundheitlich zu versorgen und auszubilden, dann müsse die Kirche „die Stimme für
gerechte Entlohnung erheben“, so Bischof Ackermann. Weltweit werden nach Angaben der
Internationalen Arbeitsorganisation mindestens 1,2 Milliarden Menschen zu den sogenannten
‚working poor’ gezählt - Menschen, die weniger als zwei US-Dollar am Tag für ihre
Arbeit erhalten.