D/Belgien: Philosophin hält Reue in Causa Dutroux für möglich
In der „Causa Dutroux“ rund um die Freilassung der Ex-Frau und Komplizin des belgischen
Kindermörders Marc Dutroux, Michelle Martin, hat sich nun auch die Religionsphilosophin
Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz zu Wort gemeldet. Selbst in einem so außergewöhnlichen
Fall halte sie Reue und Vergebung für möglich, auch wenn der Weg dorthin „sehr, sehr
schmerzhaft“ sei und „Jahre dauern“ werde, sagte die Philosophin der „Süddeutschen
Zeitung“ in der Mittwochsausgabe. Die Aufnahme Martins im Klarissenkloster in Malonne
sei - bei aller verständlicher Empörung - ein wichtiger erster Schritt, denn dort
werde sie „in einer ganz unerhörten Weise“ mit ihren Vergehen konfrontiert werden.
Das Recht kenne keinen adäquaten Umgang mit diesem Ausmaß an Sadismus, so Gerl-Falkovitz.
Allein der im Recht nicht vorgesehene Begriff der „Vergebung“ wäre eine Möglichkeit,
auf eine nicht durch Gefängnisstrafe wieder gutzumachende Tat zu reagieren.