2012-08-29 10:40:28

Kolumbien: Durchbruch für Friedensverhandlungen?


Die katholische Kirche in Kolumbien begrüßt die angekündigten Friedensverhandlungen der Regierung mit der linksgerichteten Guerillagruppe FARC. „Wir sind davon überzeugt, dass der Dialog der einzige Weg ist, um zu einem Frieden zu gelangen“, heißt es in einer Stellungnahme vom Dienstag. Sie ist vom Vorsitzenden der Kolumbianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Jesus Ruben Salazar Gomez, unterzeichnet. Die Bischöfe sichern der Gesprächs-Initiative ihre volle Unterstützung zu. Die Kirche stehe bereit, um ihren Teil beizutragen zum friedlichen Ende des Konfliktes und zur Versöhnung zwischen allen Teilen der Gesellschaft. In der Vergangenheit hatte mehrfach eine Vermittlung der Kirche die Aufnahme von Friedensgesprächen zwischen Rebellen und Regierung möglich gemacht.

Auch das katholische Hilfswerk Misereor hofft, dass der eingeschlagene Weg der Verhandlungen in Kolumbien unterstützt und erfolgreich zu Ende geführt wird. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Hilfswerkes von diesem Mittwoch hervor. Allerdings müsse bei der Errichtung eines dauerhaften Friedens unbedingt auch die Zivilgesellschaft einbezogen werden, mahnt MISEREOR-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon. Sollte es zu einem Waffenstillstand und Friedensprozess kommen, müssten auch die Ursachen des Konflikts analysiert und Lösungen angegangen werden. Dazu gehörten auch soziale Ungerechtigkeit, ungerechte Landverteilung und der Ausschluss großer Teile der Bevölkerung von sozialer Entwicklung, so Bröckelmann-Simon.

Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos hatte Anfang der Woche angekündigt, dass Vertreter der Regierung und der FARC in Sondierungsgesprächen die Möglichkeiten für direkte Friedensverhandlungen ausloten wollten. Nach Medienberichten sollen die Gespräche am 5. Oktober im norwegischen Oslo beginnen. Die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) sind die älteste Guerilla-Organisation des Landes. Wegen ihrer Verstrickung in den Drogenhandel und ihrer Gewaltanwendung zur Durchsetzung politischer Ziele wird die FARC von der Europäischen Union und den USA als Terrororganisation eingestuft. Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen zufolge kamen in Kolumbien seit Beginn des Konfliktes zwischen der FARC und dem kolumbianischen Staat vor fast 50 Jahren rund 200.000 Menschen ums Leben.


(kna/rv/pm 28.08.2012 cs)








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