2012-08-26 13:54:16

Krätzl: Zentrale Konzilsanliegen müssen noch eingelöst werden


Auf noch nicht eingelöste Reformanliegen des vor 50 Jahren eröffneten Konzils hat Weihbischof Helmut Krätzl hingewiesen. Der emeritierte Wiener Weihbischof ist einer der letzten lebenden deutschsprachigen Augenzeugen der damaligen Beratungen. Während einige Theologen - darunter der "Ratzinger-Schüler" Wolfgang Beinert - ein Drittes Vatikanisches Konzil fordern, um eine Kirchenreform zustande zu bringen, sieht das Krätzl anders. „Das Zweite Vatikanische Konzil ist noch nicht ausgeschöpft, es gibt ungehobenes Potenzial", sagte der Weihbischof in Rabenstein. Dabei erwähnte Krätzl die Inkulturation der Liturgie, eine Ausweitung der gegenseitigen ökumenischen Anerkennung von zentralen kirchlichen Handlungen in den unterschiedlichen Kirchen sowie Änderungen im Eherecht. Ein neues Konzil wünsche er jetzt nicht: „Ich fürchte, dass dort aufgrund der Mehrheitsverhältnisse die Errungenschaften des letzten Konzils korrigiert werden“, so Weihbischof Krätzl wörtlich. Der heute Achtzigjährige hatte 1962 bis 1965 als junger Priester im Dienst Kardinal Franz Königs in der Konzilsaula des Petersdoms als Stenograph die Diskussionen verfolgt.

(kap 26.08.2012 gs)








All the contents on this site are copyrighted ©.