Trotz der europäischen Schuldenkrise sprudeln in Deutschland die staatlichen Steuereinnahmen.
Davon profitieren auch die Kirchen. Die Evangelische Kirche in Deutschland rechnet
in diesem Jahr mit einem Plus von 2,5 Prozent beim Kirchensteueraufkommen. Das sagte
der Finanzdezernent des EKD-Kirchenamtes, Oberkirchenrat Thomas Begrich, auf Anfrage
der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Damit werden die Einnahmen der Landeskirchen
in diesem Jahr voraussichtlich bei 4,62 Milliarden Euro liegen. 2011 waren es 4,51
Milliarden Euro und damit bereits 210 Millionen Euro mehr als 2010. Begrich spricht
von einer „positiven Entwicklung“. Allerdings bedeute das nicht, dass finanzielle
Mittel für neue Aufgaben bereitstünden. Die zusätzlichen Einnahmen würden für die
Personalkostensteigerungen und den Inflationsausgleich benötigt und seien in der Regel
auch planerisch berücksichtigt. „Die normale Kirchengemeinde wird von dem Kirchensteuerplus
daher eigentlich nichts merken“, so Begrich. Kirchenmitglieder zahlen in Baden-Württemberg
und Bayern acht Prozent ihrer Lohn- und Einkommensteuer an die Kirchen, in den übrigen
Bundesländern neun Prozent. Nach Angaben des Finanzdezernenten resultiert der Zuwachs
bei den Kirchensteuern aus einem Plus bei den Lohnsteuereinnahmen. Dies hänge mit
der derzeit hohen Quote an Erwerbstätigen und den gestiegenen Löhnen zusammen. Die
Kirchensteuereinnahmen aus der Einkommensteuer gingen zurück.