Die Lage der Bevölkerung in Damaskus verschlechtert sich; immer schwerer wird es,
an Lebensmittel und Medizin zu kommen. Das berichtet die Koordinatorin der Caritas
im Nahen Osten, Rosette Héchaime, in einer Presseerklärung. Neben der Caritas stellen
auch andere Hilfsorganisationen wie Malteser International und der Internationale
Blaue Halbmond Nothilfe- und Hygiene-Pakete mit Kochutensilien, Seife und Windeln
für Flüchtlinge zur Verfügung, die in der syrischen Hauptstadt festsitzen. Die
Zahl der Evakuierten in den Krisengebieten schätzt die Caritas auf zwei Millionen;
das sind ein Zehntel der syrischen Gesamtbevölkerung. In den libanesischen Grenzgebieten
habe die Caritas ihre Tätigkeit wegen der prekären Sicherheitslage einschränken müssen,
berichtet das katholische Hilfsnetzwerk. Insgesamt gibt es laut UNO-Angaben im Libanon
37.000 registrierte syrische Flüchtlinge. Viele der Flüchtlinge - insbesondere Kinder
- litten unter Fieber oder Durchfallerkrankungen, berichtet Malteser International.
Das Hilfswerk betreibt bei Tripoli eine Klinik. Viele Familien bräuchten dringend
auch psychosoziale Hilfe, denn viele seien traumatisiert, urteilt der Generalsekretär
von Malteser International, Ingo Radtke. Unterdessen ist laut Caritas-Angaben eine
neue Flüchtlingswelle von 160.000 Syrern in das fünf Millionen Einwohner zählende
Jordanien unterwegs. Dort sei die Sicherheitslage relativ gut, allerdings drohten
soziale und politische Spannungen wegen des enormen Zustroms der Flüchtlinge und den
damit verbundenen Herausforderungen. Probleme der Flüchtlinge seien Armut aufgrund
hoher Lebensmittelpreise, Kinderarbeit und einzelne Fälle der Zwangsverheiratung von
Kindern, die von ihren Familien verkauft würden. (pm 22.08.2012 pr)