„Verlängert Jesu Glaubensbekenntnis
in die Welt hinein!“ Dazu hat Benedikt XVI. an diesem Sonntag aufgerufen. Beim Angelus-Gebet
im päpstlichen Sommersitz Castel Gandolfo ging der Papst auf Jesu Rede in der Synagoge
von Kapernaum ein, die er einen Tag nach der wunderbaren Brotvermehrung gehalten hatte.
Mit seinen Worten habe Jesus den Enthusiasmus des Volkes nach dem Wunder der Brotvermehrung
gebremst und auf den tieferen Sinn des Glaubensbekenntnisses hingewiesen. Der Papst:
„Indem
er das Bild des Brotes erklärte, bestätigte er, dass er geschickt worden war, um sein
eigenes Leben zu geben. Und dass sich jeder, der ihm folgen will, auf persönliche
und tiefe Weise mit ihm vereinigen und an seinem Opfer der Liebe teilhaben muss. Deshalb
hat Jesus beim Letzten Abendmahl das Sakrament der Eucharistie gestiftet: damit seine
Jünger seine Barmherzigkeit in sich selbst aufnehmen können und wie ein einziger mit
ihm vereinter Körper, das ist entscheidend, sein Glaubensbekenntnis in die Welt hinein
verlängern können.“
Jesu Synagogen-Rede nach der Brotvermehrung markiere
in seinem öffentlichen Wirken einen „Wendepunkt“, habe sie doch viele Menschen, die
Jesus zu diesem Zeitpunkt schon als siegreichen König Israels sahen, vor den Kopf
gestoßen. Denn keinen Triumphzug und keinen irdischen Thron habe Jesus angestrebt,
er habe sich selbst hingegeben an die Welt wie gebrochenes Brot. Auch in der Schar
der Jünger habe sich in diesem Moment die Spreu vom Weizen getrennt, so Benedikt XVI.:
„Viele
von ihnen folgten ihm von diesem Zeitpunkt an tatsächlich nicht mehr.“
An
die Gläubigen gewandt unterstrich der Papst die Bedeutung von Jesu Botschaft. Inspiriert
von Christus, dem „Saatkorn in den Ackerfurchen der Geschichte“, gehe es darum, sich
immer wieder neu von dieser Botschaft der Liebe inspirieren zu lassen. Benedikt XVI.:
„Entdecken wir wieder die Schönheit des Sakramentes der Eucharistie, die
die ganze Demut und Heiligkeit Gottes ausdrückt: sein Sich-Klein-Machen, Fragment
des Universums, um alle in seiner Liebe zu versöhnen.“
In seinen deutschen
Grußworten nach dem Angelus-Gebet ging der Papst nochmals auf das Sonntagsevangelium
ein:
„Viele von uns genießen in diesen Wochen ihren verdienten Sommerurlaub,
der eine Erholung und eine innere Stärkung für jeden bedeutet. Im Evangelium des heutigen
Sonntags spricht Jesus von einer weiteren Stärkung, von einer Nahrung, die ewiges
Leben schenkt. Das ist er selbst mit seinem Fleisch und Blut, die er uns zur Speise
gibt. Mit dieser Speise will er uns verwandeln und uns an seiner Lebensfülle teilhaben
lassen. Möge seine Liebe unser Herz stets neu erfüllen! Euch allen wünsche ich eine
gesegnete Ferienzeit.“