2012-08-16 14:38:47

Vatileaks: Papst wird keinen Einfluss auf Urteil nehmen


Der Kirchenrechtler Stephan Haering hat eine vorzeitige Einflußnahme von Papst Benedikt XVI. auf den Prozess gegen seinen Kammerdiener Paolo Gabriele ausgeschlossen. Zwar seien die Vatikangerichte vom Papst eingerichtet und abhängig, so Haering im Münchner Kirchenradio. Allerdings sei es bei den Kirchengerichten so,

„dass der Heilige Vater diese Organe selbstständig arbeiten lässt, das heißt, er wird keinen direkten Einfluss auf die Entscheidung des vatikanischen Gerichts nehmen“.

Theoretisch könnte Papst Benedikt Gabriele jederzeit begnadigen, wirklich vorgesehen ist diese Möglichkeit aber erst nach dem Urteil.

„So wie der Bundespräsident oder die Ministerpräsidenten bei uns ein Gnadenrecht ausüben können, so ähnlich kann das auch der Papst im Bereich des Vatikanstaates tun. Sehr viele Vergleichsfälle gibt es aber nicht, weil die vatikanische Gerichtsbarkeit wenig in Anspruch genommen wird.“

Prozessaufakt gegen den früheren Papstdiener wird aller Voraussicht nach im Herbst sein. Paolo Gabriele drohen bis zu sechs Jahre Haft, die bei einem besonders schweren Vergehen auf maximal acht Jahre verlängert werden können.

(Münchner Kirchenradio 16.08.2012 gs)








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