2012-08-15 12:43:44

Frankreich: „Wollt ihr uns denn das Beten verbieten?“


Mit klaren Worten verteidigt Kardinal Philippe Barbarin von Lyon das „Gebet für Frankreich“. Zu diesem Gebet hatte die Bischofskonferenz für diesen Mittwoch aufgerufen; in einigen Medien war das als Antwort auf Reformvorhaben der neuen sozialistischen Regierung dargestellt worden. „Verbietet denn die Laizität das Beten, wollen Sie darauf hinaus?“, sagte Kardinal Barbarin in einem Interview mit der Tageszeitung „Le Figaro“ in der Ausgabe vom Mittwoch. Und weiter: „Sind wir denn hier in einer Diktatur? Sollen wir unsere Riten und Gebete dem Kommando des politisch Korrekten unterwerfen?“ Der neue Präsident Francois Hollande habe kürzlich in einer Ansprache an das Gebet für die Regierenden erinnert, das Juden jeden Samstag in den Synagogen beteten. „Die Katholiken tun das auch, vor allem in den großen Karfreitags-Fürbitten, ohne dass das jemanden wundert oder ärgert“, so der Kardinal von Lyon. Das „Gebet für Frankreich“ und vor allem für Ehe, Familie und ein würdiges Lebensende sei wichtig, „weil das eine ernste Stunde ist“. Wörtlich sagte Barbarin: „Es wäre ein Zivilisationsbruch, die Natur der Hochzeit ändern zu wollen. Man hat der Kirche zu anderen Zeiten ihr Schweigen vorgeworfen. Jetzt betet sie, und sie läßt sich auch nicht den Mund verbieten, ganz gleich welche Strömung die öffentliche Meinung gerade prägt.“ Die neue Regierung will u.a. Partnern gleichen Geschlechts die Eheschließung erlauben.

(figaro 15.08.2012 sk)








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