Ein Gericht hat den Bau des Staudamms von Belo Monte erneut gestoppt. Zur Begründung
gab es an, die Ureinwohner in der Amazonasregion seien vor dem Bau nicht zu Rate gezogen
worden. Der Staudamm ist das drittgrößte Projekt dieser Art weltweit, das derzeit
im Bau ist; der Baustopp ist ein Etappensieg für Kritiker, darunter katholische Verbände
und Bischof Erwin Kräutler von Xingu. Bei seinem Baubeschluss 2005 habe das Parlament
in Brasilia erst nachträglich eine Umweltverträglichkeits-Studie bestellt, so das
Gericht; damit hätten die Parlamentarier gegen das Gesetz verstoßen. Vor einem Weiterbau
müsse das Abgeordnetenhaus zuerst die Ureinwohner anhören. – Der Staudamm von Belo
Monte am Xingu-Fluss im Amazonasgebiet soll fast 13 Milliarden Dollar kosten und nach
seiner Fertigstellung 11 Prozent des landesweiten Energiebedarfs decken. Für den Bau
müssen über 500 Quadratkilometer überschwemmt werden. Nach Ansicht der Kritiker würde
das weitreichende Folgen für die in der Gegend lebenden Indianervölker haben.