Der neue vatikanische Medienberater Greg Burke setzt in Sachen Vatileaks auf ein schnelles
Gerichtsverfahren. Er hoffe, dass es schneller vorangehe, als das bei italienischen
Gerichten üblich sei, sagte der US-Journalist der in Würzburg erscheinenden „Tagespost“
vom Dienstag. Als Negativ-Beispiel führte er den Mordprozess gegen die US-Studentin
Amanda Knox in Perugia an, der im Herbst 2011 nach vier Jahren mit einem Freispruch
an ein Ende kam. „Ein zähes Gerichtsverfahren wäre das letzte, was die Kirche nun
braucht“, so Burke. Natürlich wollten die Medien aus dem Fall des Kammerdieners Honig
saugen, räumte er ein. Die Dinge müssten jedoch ins richtige Verhältnis gebracht werden.
Auch wenn Vatileaks ein Problem für den Vatikan darstelle, sei Papst Benedikt XVI.
entschlossen, es anzupacken, so der Berater. Dabei handle es sich aber um kein „Krebsgeschwür“,
sondern um einen „verletzten Zeh, der heilen wird“, betonte der Journalist. Der Vatikan
sei indes gut beraten, den Medien Informationen zukommen zu lassen, damit in den Redaktionen
angesichts des Sommerlochs niemand auf die Idee komme, Dinge zu erfinden, nur um zum
aktuellen Thema etwas schreiben zu können. In welchem Monat der Prozess gegen
den ehemaligen päpstlichen Kammerdiener Paolo Gabriele und gegen den Informatiker
Claudio Sciarpelletti stattfinden wird, hat der Vatikan bislang nicht präzisiert.
(kna 14.08.2012 pr)